Was versteht man unter Car-Styling?

Unter Car-Styling (Karosserietuning) versteht man die Veränderung des Fahrzeugäußeren und weil es um die Optik geht, ist die Bandbreite nahezu grenzenlos. Je nach Budget und Geschmack sollte man sich aber vorab überlegen, ob das Auto nur optisch aufgewertet oder auch die Aerodynamik verbessert werden soll. Vom Anbau eines Front- oder Heckspoilers, ein geänderter Kühlergrill oder der Anbau eines kompletten Widebody-Kits, der Einbau von Flügeltüren bis hin zu einer Komplettfolierung, dekorativen Aufklebern oder Scheibenfolien, all das und noch viel mehr fällt unter den Begriff Car-Styling.

 

News von der IAA Frankfurt 2019

Eine Untersuchung anlässlich der diesjährigen IAA Frankfurt hat gezeigt, das Widebody-Kits (bestehend aus Front- und Heckspoiler, Front- und Heckschürze, Seitenschwellern und Kotflügelverbreiterungen) mit breiten Rädern extrem beliebt sind. Selbst eher dezente Autos werden so zu „Muscle Cars“ – auffallen um jeden Preis.

An zweiter Stelle der Beliebtheitsskala landete die Fahrzeugfolierung. So kann jeder seiner Individualität Ausdruck verleihen und ganz eigene Designs entwerfen. Schnell angebracht. Gefällt nicht mehr? Schnell wieder abgemacht und drauf mit der neuen Folie in neuer Farbe und in neuem Design. Platz drei belegte die Extrem-Leistungssteigerung (bis zu 1000PS) und auf dem vierten Rang gesellte sich das Sportfahrwerk mit moderatem Radsatz. Auf den fünften Platz landete das stylische Interieur, denn wer eine tolle Optik liebt, will auch einen perfekt passenden Innenraum. Von einer kompletten Lederausstattung bis zu voll vernetzter Kommunikations- und Soundanlage.

Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt – aber nicht alles, was gefällt ist auch erlaubt.

Sonderformen

Im Karosserie-Tuning gibt es auch Sonderformen, die zwar noch nicht so verbreitet sind, wir aber der Vollständigkeit halber trotzdem kurz erwähnen wollen: Chopping – hierbei wird durch das Kürzen der A/B/C-Säulen das Dach tiefer gesetzt. Channeling – bei dieser Technik wird die Karosserie bis über den Rahmen abgesenkt. Sectioning – bei dieser Technik wird aus der Karosserie ein horizontaler Streifen rausgeschnitten und so tiefergelegt. Cleaning – bedeutet das Entfernen von Zierleisten, Türgriffen, Schriftzügen und Abdeckungen. Die entstandenen Öffnungen werden anschließend verschlossen. Lowering – hierbei wird die Fahrzeugkarosserie mittels Channeling oder durch ein Air Ride-Fahrwerk abgesenkt.  

 

Interieur

Als Interieur- oder Innenraumtuning versteht man die Veränderungen im Innenraum des Fahrzeugs. Häufig werden zur Veredelung sehr hochwertige und ausgefallene Materialien, beispielsweise Leder oder Alcantara verbaut oder andere sinnvolle Accessoires wie z.B. ein Sportsitz, eine Schaltwegverkürzung oder ein Sportlenkrad eingebaut. Eine weitere Art den Innenraum zu personalisieren ist der Einbau einer Multimedia- oder Audioanlage, extravagante Lautsprecherboxen oder DVD-Player. Auch speziell gestaltete Fußmatten oder aus Aluminium gefertigte Pedale und eine Fußabstützung sowie eine zusätzliche Fußraumbeleuchtung (falls nicht schon serienmäßig) zählen dazu. Die Liste der Möglichkeiten könnte noch um viele Features ergänzt werden, deshalb haben wir nur die wichtigsten aufgelistet.  

 

Exterieur

Zum Exterieur zählt auch die Beleuchtung am Fahrzeug, die eine Vielzahl an Optionen bietet, aber nicht alle haben eine Zulassung, deshalb vor dem Kauf unbedingt klären. Sehr beliebt sind auffallend hell strahlende Lampen, LED-Rückleuchten oder auch blaue Frontlichter sind möglich. Bei vielen Anbietern lassen sich sogar die Scheinwerferformen individuell anpassen. Auch Plasma-Tacholeuchten sind sehr angesagt, die, wenn sie angeschaltet sind, in blau, grün, violett oder rosa leuchten und im ausgeschalteten Zustand einfach weiß erscheinen. Eine geänderte, meist hellere Innenraumbeleuchtung ist nur erlaubt, wenn sie nicht nach außen strahlt – auch hier bitte vor dem Kauf erkundigen. Ebenfalls gehören Sportaußenspiegel, Sportscheibenwischer und Glasfolien zum Exterieur. Letztere sind Privacy-Folien, die gegen Blicke nach innen schützen, aber auch Sicherheitsfolien, die vor einem Aufbruch schützen. Das Anbringen von Folien ist allerdings nur an den hinteren Seitenscheiben sowie an der Heckscheibe erlaubt – Fahrer- und Beifahrerseite sowie die Windschutzscheibe sind tabu.

 

Wichtig: Vor dem Einbau von Unterhaltungselektronik etc. sollte man sich überlegen, wo und wie eine zusätzliche Stromversorgung untergebracht wird. Gerade eine Kombination aus Flachbildschirm und Dolby-Sound-System wird die Autobatterie schnell überfordern. Der Einbau weiterer Batterien, ähnlich dem Low-Rider, kann hier Abhilfe schaffen, dazu im Fahrzeuginneren u.U. ein zweiter Stromkreis aufgebaut werden.